Hilfe notleidender Straßenkatzen in PERU

Natalié Sanchéz - Gatos del parque Kennedy

In Lima der größten Stadt von Peru gibt es sehr viele Straßentiere. Im Kennedy Park, einer kleinen grünen Oase inmitten der pulsierenden Stadt, leben viele Straßenkatzen. Eine Handvoll Tierfreundlicher Bürger setzt sich für die notleidenden Tiere vor Ort ein. Sie habe eine private Initiative mit dem Namen “Feline Défense Volunteer Group” gegründet, die auch unter dem Namen “Gatos del parque Kennedy” bekannt ist. Um nachhaltig die Vermehrung von Straßentieren einzudämmen und damit Tierleid vorzubeugen, finden regelmässig Kastrations-Aktionen statt.

 

Aufmerksam auf dieses Projekt sind wir geworden, als Jasmin Ellger Vorstandsmitglied von PAU,  im Urlaub in Peru das Leid der Katzen direkt miterlebt hat. Als Jasmin eine völlig abgemagerte, fast regungslose Katze in Miraflores gefunden hat, wusste Sie nicht wo Hilfe vor Ort zu finden ist. In ihrer Not, Hilfe für die Katze zu finden, stieß Sie auf die Initiative “Gatos del parque Kennedy” und lernte Natalie Sanchéz - die Initiatorin der “Feline Défense Volunteer Group” - kennen, die sich fürsorglich der Katze annahm.

Aber warum im Kennedy Park?

Die immer größer werdende Population der Straßenkatzen ist auf die vielen unkastrierten Tiere zurückzuführen, darunter auch Tiere, die ein Zuhause haben, doch aus Kostengründen oder Unwissenheit von Ihren Besitzern nicht kastriert werden. Blickt man auf den Kennedy Park, so wird einem schnell klar, dass neben den auf der Straße lebenden Katzen, die Einwohner von Miraflores – einem Stadtbezirk von Lima – ihre kranken, verletzten Katzen und Katzenbabys ebenfalls dort aussetzen, um Kosten für die Behandlungen und den Lebensunterhalt zu sparen, die sie oftmals aufgrund ihrer schwachen finanziellen Situation nicht bezahlen können. 

Die “Feline Défense Volunteer Group”

Die “Feline Défense Volunteer Group” hat sich aus freiwilligen Helfern und Tierfreunden der Nachbarschaft des Parks gegründet. Sie alle setzten sich leidenschaftlich, neben ihren beruflichen Tätigkeiten, für das Wohl der Katzen im Kennedy Park ein. Dabei greifen sie oft auf ihrer eigenen Ressource zurück.  Zu den Hauptaufgaben gehören: 

  • Die Fütterung der Katzen;
  • Das Kastrieren der Katzen;
  • Impfen und Entwurmen der Katzen;
  • medizinische Versorgung der Katzen; 
  • gesunde oder gesund gepflegte Katzen mithilfe des Adoptionsmoduls in ein neues Zuhause zu vermitteln.

Mit dem Bürgermeister von Miraflores, der die Katzen im Park am liebsten vertreiben würde, liegen die Katzenfreunde im ständigen Disput. Um sein Ziel zu erreichen, die Katzen zu vertrieben, schreck er auch nicht davor zurück diese verletzen und töten zu lassen.

 

Foto: 12 Januar 2021 von der Los Gatos Del Parke Kennedy ©. Zeigt vergiftete Katzen

Die Regierung hat per Dekret veranlasst, dass es dem Verband verboten sei, sich um die Katzen tagsüber zu kümmern. Darum operiert die “feline Défense volunteer group” vor allem nachts.  Das ist aber sehr kräftezehrend, da viele Mitglieder der privaten Initiative tagsüber ihren beruflichen Pflichten nachgehen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Finanzielle Situation der “Feline Défense Volunteer Group”

Für all diese Aufgaben, die den Tieren eine Grundversorgung und im besten Fall ein würdevolles Leben sichern, wird selbstverständlich sehr viel Geld gebraucht. Die Katzen vermehren sich extrem schnell. Nur von Mäusen werden sie nicht satt, so werden alleine mindestens 40 Säcke Katzennahrung im Monat verfüttert. Peru ist ein Entwicklungsland mit schwachen ökonomischen Strukturen sowie oft fehlender Bildung. Die Spendenbereitschaft ist nachvollziehbarer Weise relativ gering. In Lima ist das Stadtbild geprägt von vermüllten Straßen, zerfallenen und teils unbewohnbaren Häusern. Die Menschen dort haben kaum Arbeit und somit selbst wenig Geld die eigene Familie zu versorgen. 

Dennoch gibt es in Miraflores viele Menschen, die sich mit den Katzen anfreunden. Der Park ist nicht nur Heimatort der Katzen sondern auch Zuflucht für Menschen. So wird im Kennedy Park nicht nur das Wohlergehen der Katzen gesteigert, sondern auch das von Personen, die in den Park kommen, um sich zum Beispiel während der Mittagspause von der Arbeit ablenken zu lassen. Auf der anderen Seite kommen Menschen in den Park die den Kontakt zu den Tieren suchen, weil sie selbst nicht über die nötigen Finanziellen Rahmenbedingungen verfügen, um sich ein eigenes Haustier zu halten.

Die Privatinitiative ist kein eingetragener Verein. Das macht die Spendenakquise, auch aufgrund fehlender Kapazitäten, sehr schwierig. Daher ist die Vereinigung aus Nachbarn unter anderem auf die Spenden von Touristen angewiesen. Die Katzen machen den Park zum Magneten für Touristen. Der Park gilt als grüne Oase inmitten der riesigen Metropole. Doch das allein reicht nicht aus, um die Katzen mit dem alltäglich notwendigen zu versorgen.  Darüber hinaus wird dringend eine Auffangstation für die Katzen benötigt. Ein Ort an dem kranke und verletzte Tiere sowie Katzenbabys mit dem notwendigsten versorgt werden können. Dieses wichtige Vorhaben benötigt dringend Unterstützung, den allein schafft es die Gruppe nicht. So gab es zum Beispiel früher schon Räumlichkeiten, in dem temporär kranke Katzen betreut und versorgt wurden. Aufgrund der finanziell sehr schwierigen Lage musste die Station leider wieder geschlossen werden.

Das Katzenadoptionsmodul

Zurzeit lässt die Hauptorganisatorin Natalié Sanchéz die kranken und - verletzten Katzen sowie trächtigen Katzen und Katzenwelpen bei ihr im Apartment leben. Dort pflegt Sie sie gesund, um für die Katzen mit Hilfe des Adoptionsmodul ein neues Zuhause zu vermitteln. 

Um die dazu notwendigen 2000 Dollar für das Katzen-Adoptionsmodul inmitten des Kennedy Parks zu generieren, verkaufte Natalié Sanchéz Teile ihres Privatbesitzes. Trotz der hohen Kosten des Adoptionsmoduls, lohnt es sich ein solches zu betreiben. Durch die Hilfe des Adoptionsmoduls wird für etwa 30 Katzen im Monat ein liebevolles neues Zuhause vermittelt. Da der privat Initiative kein Geld für Werbung zur Verfügung steht, erfüllt das Adoptionsmodul auch die Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit.  

Protest zum Schutz der Tiere

Alljährlich protestiert der Verband gegen den Wong-Markt. Dieser findet einmal im Jahr im Kennedy Park statt. Traditionell werden während des Marktes Feuerwerkskörper entzündet, wodurch sehr viele Katzen schwer verletzt werden. Natalié Sanchéz ist es zu verdanken, dass die Organisatoren des Marktes 2014 eine Erklärung unterschrieben, indem sie sich dazu bereit erklärten auf Feuerwerk zu verzichten. Das wurde – fast schon erwartungsgemäß – nicht eingehalten. Trotz aller Widrigkeiten gibt der Verband um Sanchéz nicht auf, und verbreitet Flugschriften, Flyer und Plakate, um weiterhin gegen die tierfeindliche Nutzung von Feuerwerkskörpern auf dem Wong-Markt vorzugehen. Würden sich die Verantwortlichen des Wong-Marktes endlich an die Vereinbarungen halten, könnte sehr viel Geld und Energie zum Wohle der Katzen eingesetzt werden. Um die Katzen während des Marktes zu schützen, startet der Verband jedes Jahr aufs Neue eine spektakuläre Evakuierungs-Aktion.  

Schwere Fälle von verletzten Katzen

Der Verband ist täglich mit Fällen von schwer verletzten und schwerste misshandelten Katzen im Kennedy Park konfrontiert.

Wir möchten an dieser Stelle einige Einzelschicksale vorstellen, die das Leid der Tiere sowie die herausragende Arbeit der Initiative vor Ort eindrücklich Schildern. Immer wieder beobachtet das Team um Natalié Sanchéz, dass Katzen dort häufig von Menschen aus Spaß oder im Auftrag des Bürgermeisters verletzt werden. So wurde eine völlig gesunde Katze im Kennedy Park ausgesetzt. Nach bereits einem Monat, hat die “Feline Défense Volunteer Group” die Katze verletzt im Park aufgefunden. Doch was ist mir ihr passiert? Eine unbekannte Person hat die Katze mit einem Ast am Auge schwer verletzt. Der Schlag war so extrem, dass die Katze eine sehr starke neurologische Verletzung erlitten hat. Das Auge der Katze ist durch diese schwere Verletzung aus dem Schädel beinahe herausgeplatzt. Die Kosten für die medizinische Versorgung durch einen Neurologen betrugen 1200 US-Dollar. Dazu kamen noch die Honorare des Augenarztes und des Internisten. 

Die Katze rechts im Bild wurde verlassen im Park gefunden. Als man sie zum Tierarzt gebracht hat, um ihre Nase zu untersuchen, hat sich herausgestellt, dass die Katze ein Krebsgeschwür hat. Vermutlich wurde die Katze von ihren Besitzern ausgesetzt, weil sie selbst nicht über die finanziellen Mittel für tierärztliche Behandlung verfügen. Fast schon täglich werden neue, schreckliche Fälle dieser Art dokumentiert. Oftmals ist es für eine Rettung zu spät. So dass, nur noch die Möglichkeit besteht, die Tiere beim Tierarzt von ihren Qualen erlösen zu lassen. Die häufigsten Krankheiten, die bei den Katzen im Kennedy Park auftreten sind Unterkühlung, Fieber, Dehydration, Lungen-entzündungen und Niereninfektionen.

 

 

 

Immer wieder, fast täglich in der Hochsaison, werden Katzenbabys im Kennedy-Park ausgesetzt. Manchmal können diese von der “Feline Défense volunteer group” nicht rechtzeitig gefunden werden, sodass die Katzenbabys, sich selbst überlassen, in Kartons und Tüten verpackt, qualvoll sterben müssen. 

Die Aktuelle Situation der “Feline Défense Volunteer Group”

Um finanzielle Unterstützung für die Katzenhilfe und Rettung zu generieren, wendete sich Natalié Sanchéz auch an die großen Tierschutzorganisationen. Leider ohne Erfolg. Auch ökonomische Unterstützung von der Regierung ist nicht zu erwarten.

Natalié geht davon aus, dass die Situation im Kennedy Park den großen Organisationen nicht bekannt ist und sie mit den eigenen Projekten so viel zu tun haben, dass sie aus dem Grund nicht antworten und helfen können. Darum ist es uns ein Herzensanliegen die Situation im Kennedy Park und die aufopfernde Arbeit von ein paar wenigen Menschen, die sich zusammengeschlossen haben, um den notleidenden Katzen in ihrem Land zu helfen, der breiten Öffentlichkeit vorzustellen. 

 

Während der Coronapandemie musste der Verband, im Gegensatz zu allen Erwartungen keine Abstriche machen. Es konnte sogar ein zweites Katzenadoptionsmodul im Kennedy Park installiert werden, weil die Nachfrage nach Hauskatzen während der Pandemie stark nach oben gestiegen ist.  Es wird aber befürchtet, dass nach Corona wieder viele Katzen im Park ausgesetzt werden, da man sie nur für den “Zeitvertreib”, während der Epidemie adoptiert hat.  

 

Für die Aufrechterhaltung der Kennedy Park Katzenkolonie belaufen sich die Kosten im Monat durchschnittlich auf 9.332.50 Euro.  Die aktuelle Situation erlaubt es der Privatinitiative nicht die Kosten zu 100 % Prozent zu decken, wodurch es nicht möglich ist, dass der Verband sein volles Potential ausschöpfen kann. Die Unterstützung durch Spenden für das Projekt in Lima wären von entscheidender Bedeutung, um die Erhaltung der Katzenkolonie sicherzustellen.

 

Wie man sehen kann, erfordert die Erhaltung der Katzenkolonie, neben der altruistischen Arbeit der Nachbarn, einen erheblichen finanziellen Aufwand. Nur mit der Hilfe von Spendern, kann die Gruppe weiterhin um das Leben der Hilflosen Tiere kämpfen, da die hohen Kosten nicht alleine von der Initiative getragen werden können.

 

Der größte Wunsch von Natalié und ihrem Team ist es, um in Zukunft die Notfälle besser zu versorgen und mehr Tieren helfen zu können, eine kleine Katzenauffangstation einzurichten. Für die Auffangstation fallen nach Schätzungen der Initiative im Monat ca. 7000 Euro Kosten an. Dazu sind sie auf Spenden aus dem Ausland angewiesen. Folgendes soll mit den Spenden realisiert werden: 

  • Die Finanzierung von Räumlichkeiten, als Auffangbasis, für die Beherbergung von kranken und verletzten Katzen;
  • sowie als Auffangort, um den unzähligen Katzenbabys eine “Not-Heimat” zu geben. 
  • Die Räumlichkeiten sollen mit Hilfe von Spenden so angepasst werden, dass tierärztliche Behandlungen vor Ort durchgeführt werden können. 

Es wird dringend Unterstützung benötigt

Wir bitten euch dringend um eure Unterstützung. Zusammen können wir der Privatinitiative helfen, die notleidenden Katzen zu versorgen und ihr volles Potential für die Notleidenden Tiere einzusetzen.  Lasst uns die Chance den Tieren im Kennedy Park zu helfen und ein gutes Leben zu ermöglichen nicht verpassen. Geldspenden können über unsere Spendenformulare direkt an uns überweisen werden. Eure Spende kommt zu 100 % bei den Katzen in Peru an.  Helft bitte mit, die aufopferungsvolle Arbeit von Natalié Sanchéz  und ihrem Team zu unterstützen.

Die Arbeit von Natalié und ihrem Team wurde vom Kongress der Republik Peru mit einer Auszeichnung gewürdigt.